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Feenbuntbarsch

Informationen zum Fisch

Feenbuntbarsch

Aussehen

Der Feenbuntbarsch, auch Gabelschwanzbuntbarsch (Neolamprologus brichardi) ist ein anmutig gestalteter Süßwasserfisch, dessen Erscheinungsbild eine Mischung aus Eleganz und lebhaften Farben darstellt. Sein Körper ist schlank und leicht hochrückig geformt, was ihm ein gestrecktes und dennoch dynamisches Aussehen verleiht. Die Größe des Fisches ist mit einer maximalen Länge von etwa 9 bis 10 Zentimetern eher bescheiden, doch seine Farbgebung und Flossenstruktur kompensieren dies durch ihre auffällige Präsenz.

Die Grundfärbung des Feenbuntbarsches variiert von zarten Gelbtönen über verschiedene Schattierungen von Rötlich bis hin zu einem subtilen Grau. Diese Palette von Farbtönen verleiht dem Fisch eine Art chamäleonartige Qualität, die ihn in seinem natürlichen Lebensraum zwischen den Felsen und dem Sandboden des Tanganjikasees hervorragend tarnt.

Ein markantes Merkmal des Feenbuntbarsches sind die zwei großen, dunklen Flecken, die sich zwischen seinen Augen und den Kiemendeckeln befinden. Diese Flecken sind wie markante Akzente, die das Gesicht des Fisches betonen. Zwischen diesen dunklen Markierungen prangt häufig ein gelblich-orangefarbener Fleck, der wie ein leuchtendes Juwel hervorsticht und dem Gesamterscheinungsbild eine zusätzliche Dimension verleiht.

Die Flossen des Feenbuntbarsches sind oft in der gleichen Farbgebung wie der Körper gehalten, doch zeigen sie bei rötlich gefärbten Exemplaren manchmal eine zarte Blaufärbung, welche einen wunderschönen Kontrast bildet. Das endständige Maul des Fisches ist ein weiteres charakteristisches Merkmal, das seine Fähigkeit unterstreicht, geschickt nach Nahrung zu schnappen.

Bei den Männchen des Feenbuntbarsches sind die hinteren Spitzen der Rücken- und Schwanzflosse auffällig länger ausgezogen als bei den Weibchen, was ihnen ein noch eleganteres und prächtigeres Erscheinungsbild verleiht. Bei einigen Exemplaren kann jedoch die Unterscheidung der Geschlechter lediglich anhand der Geschlechtspapille erfolgen.

Insgesamt ist der Feenbuntbarsch ein wahrhaft prachtvoller Fisch, dessen elegante Gestalt, lebendige Farben und auffällige Flossen ihn zu einem beeindruckenden Bewohner eines jeden Süßwasseraquariums machen.

Verbreitungsgebiet

Der Feenbuntbarsch ist einzigartig und ausschließlich im Tanganjikasee in Ostafrika verbreitet. Dieser See, der sich durch seine außerordentliche Tiefe und sein hohes Alter auszeichnet, ist umgeben von den Ländern Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Tansania und Sambia. Der Feenbuntbarsch findet sich vorwiegend im südöstlichen Teil dieses immensen Gewässers. Es handelt sich hierbei um ein endemisches Vorkommen, was bedeutet, dass diese Art nirgendwo sonst auf der Welt in freier Wildbahn zu finden ist. Diese geografische Isolation hat zur Entwicklung einzigartiger Anpassungen und Merkmale der Art geführt, die sie von anderen Buntbarsch-Arten unterscheiden.

Lebensraum

Der Lebensraum des Feenbuntbarsches ist eng mit den charakteristischen Eigenschaften des Tanganjikasees verbunden. Dieser Fisch bevorzugt die felsigen Uferbereiche des Sees und bewohnt dabei Tiefen von etwa 2 bis 10 Metern. Diese Regionen sind geprägt durch eine Vielzahl von Felsen und Steinen, die eine reiche Struktur und zahlreiche Verstecke bieten.

In diesem Habitat lebt der Feenbuntbarsch stets in Bodennähe. Die felsigen Strukturen bieten ihm nicht nur Schutz vor Raubfischen und anderen Gefahren, sondern auch ideale Bedingungen für die Fortpflanzung und Aufzucht seiner Brut. Die Nähe zum Seeboden ermöglicht es dem Feenbuntbarsch außerdem, sich effektiv von Wirbellosen und kleinen Fischlarven zu ernähren, die in diesem Lebensraum in reichlicher Menge vorhanden sind.

Verhalten

Der Feenbuntbarsch ist bekannt für sein interessantes und komplexes Sozialverhalten. Obwohl grundsätzlich als friedlicher Fisch beschrieben, zeigt er doch ein stark ausgeprägtes territoriales Verhalten. Dies bedeutet, dass er bestimmte Bereiche innerhalb seines Lebensraums verteidigt, besonders während der Fortpflanzungsphase.

In ihrem natürlichen Lebensraum bilden Feenbuntbarsche oft große Gruppen, die aus über 100 Individuen bestehen können. Diese Gruppen sind hierarchisch organisiert, wobei dominante Paare das Zentrum bilden. Interessanterweise zeigen Feenbuntbarsche ein kooperatives Brutpflegeverhalten. Ältere Geschwister beteiligen sich oft an der Aufzucht jüngerer Generationen, was ein ungewöhnliches Verhalten in der Fischwelt darstellt.

Ernährung

In der freien Wildbahn ernährt sich dieser Fisch hauptsächlich von kleinen Wirbellosen und Fischlarven. Sein endständiges Maul ist perfekt dafür geeignet, diese Beute aus Spalten und Ritzen in den felsigen Untergründen seines Lebensraums herauszupicken.

In Gefangenschaft zeigt er sich als Allesfresser und kann mit einer Vielfalt von Nahrungsquellen gefüttert werden. Dazu gehören Lebendfutter, Frostfutter sowie Trockenfutter. Häufig verwendete Futtersorten sind Mysis, Artemia und qualitativ hochwertige Flocken- oder Granulatfutter.

Fortpflanzung

Der Feenbuntbarsch ist ein Höhlenbrüter, was bedeutet, dass das Weibchen seine Eier in Höhlen ablegt, welche sich an felsigen Strukturen befinden. Dies bietet einen sicheren Ort für die Eier und später die Fischlarven. Das Weibchen legt typischerweise etwa 100 bis 200 dunkelrote Eier an der Höhlendecke ab, die anschließend vom Männchen befruchtet werden.

Das Weibchen übernimmt die Hauptrolle bei der Bewachung des Geleges. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach etwa 3 Tagen. Die Jungfische schwimmen nach circa 9 bis 10 Tagen frei und können dann mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.

Feenbuntbarsche neigen dazu, Dauerlaicher zu sein, was bedeutet, dass sie regelmäßig Eier legen und für Nachwuchs sorgen. Die Brutpflege ist ein wichtiges Element ihres Sozialverhaltens, wobei, wie bereits erwähnt, ältere Geschwister oft an der Aufzucht der jüngeren Geschwister beteiligt sind. Dieses kooperative Brutpflegeverhalten ist ein Schlüsselaspekt ihrer Fortpflanzungsstrategie und trägt zu ihrem Erfolg als Art im Tanganjikasee bei.

Aquariumhaltung

Der Feenbuntbarsch, auch als Gabelschwanzbuntbarsch oder Prinzessin von Burundi bekannt, hat in der Aquaristik eine treue Anhängerschaft gefunden. Dies liegt nicht nur an seinem anmutigen Erscheinungsbild, sondern auch an seinem interessanten Sozialverhalten. Bei der Haltung dieser Art in einem Aquarium sollte jedoch auf einige Schlüsselfaktoren geachtet werden, um das Wohlergehen der Fische zu gewährleisten.

Ein geeignetes Aquarium für Feenbuntbarsche sollte ein Volumen von mindestens 150 bis 200 Litern haben. Diese Größe bietet genügend Raum für die territoriale Natur der Fische und ermöglicht es, eine kleine Gruppe zu halten, was ihrem natürlichen Sozialverhalten entspricht. Das Becken sollte eine dicke Schicht aus Sand oder Kies als Bodengrund aufweisen, was dem natürlichen Lebensraum der Fische im Tanganjikasee nachempfunden ist. Zudem ist eine felsige Gestaltung mit vielen Versteckmöglichkeiten, beispielsweise durch Höhlen, essentiell. Dies bietet nicht nur Schutz, sondern auch ideale Bedingungen für die Fortpflanzung.

In Bezug auf die Wasserbedingungen bevorzugt der Feenbuntbarsch Temperaturen zwischen 24 °C und 26 °C. Der pH-Wert sollte im Bereich von 7,8 bis 9,0 liegen, während die Gesamthärte optimalerweise zwischen 9° und 11° dH und die Carbonathärte zwischen 15° und 18° KH liegen sollte. Die Wasserqualität ist von großer Bedeutung, daher sollten Nitrat- und Nitritwerte so niedrig wie möglich gehalten werden.

Der Feenbuntbarsch ist zwar grundsätzlich friedlich, kann aber territorial sein. Er sollte daher paarweise oder in größeren Aquarien in Gruppen gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Buntbarschen des Tanganjikasees ist oft möglich, solange die Bedürfnisse aller Arten berücksichtigt werden. Pflanzen spielen in ihrem Lebensraum eine untergeordnete Rolle, können aber zur ästhetischen Gestaltung des Aquariums beitragen und zusätzliche Versteckmöglichkeiten bieten.

In Bezug auf die Ernährung sind Feenbuntbarsche Allesfresser und können mit einer Vielfalt an Nahrungsquellen gefüttert werden, einschließlich Lebend-, Frost- und Trockenfutter. Abwechslungsreiche Ernährung ist für ihre Gesundheit wichtig.

Die erfolgreiche Haltung des Feenbuntbarsches im Aquarium erfordert Aufmerksamkeit und Pflege, aber die Mühe lohnt sich. Diese Fische bieten eine einzigartige Möglichkeit, ein Stück des faszinierenden Tanganjikasees ins eigene Zuhause zu bringen.

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