Catch & Release: Warum macht man das?

Viele denken beim Angeln an frischen Fisch auf dem Teller. Doch für immer mehr Angler ist das nicht der Grund, warum sie ans Wasser gehen. Sie fangen Fische – und lassen sie wieder frei. Klingt erstmal komisch. Warum sollte man sich die Mühe machen, einen Fisch zu fangen, nur um ihn dann wieder ins Wasser zu setzen? Genau darum geht’s beim sogenannten „Catch & Release“. Und es steckt mehr dahinter, als man vielleicht denkt.
1. Was bedeutet „Catch & Release“?
Der Begriff kommt aus dem Englischen und heißt einfach „Fangen und Freilassen“. Dabei wird der Fisch mit der Angel gefangen, meist kurz aus dem Wasser genommen – zum Vermessen, Wiegen oder Fotografieren – und dann vorsichtig zurückgesetzt.
Das Ziel? Der Fisch soll möglichst unbeschadet überleben.
2. Warum machen das so viele Angler?
Es gibt nicht nur einen Grund. Für viele ist es eine bewusste Entscheidung – aus Respekt vor dem Tier, wegen Gesetzen. Manchmal ist es nur ein Ersatz der 22Casino Leidenschaft. Aber lass uns in die Tiefe der Motivation gehen.
a) Respekt vor dem Leben
Manche Angler wollen keine Tiere töten. Sie lieben die Natur und sehen Angeln als Hobby, nicht als Jagd. Catch & Release erlaubt ihnen, Fische zu fangen, ohne sie zu töten.
b) Artenschutz
Manche Fischarten sind bedroht oder stark zurückgegangen. Wenn man sie trotzdem fängt, aber wieder freilässt, hilft man, den Bestand zu erhalten. So können sie weiterleben und sich fortpflanzen.
c) Sportlicher Reiz
Für viele ist Angeln wie ein Spiel. Der Nervenkitzel beim Biss, das Drillen, der Kampf – das ist der Kick. Der Moment zählt, nicht das Mitnehmen. Catch & Release erlaubt diesen Sport, ohne die Natur zu stark zu belasten.
3. Ist das nicht Tierquälerei?
Genau hier gibt es viele Diskussionen. Tierschützer und manche Wissenschaftler sagen: Auch wenn der Fisch überlebt, ist das Fangen ein Stress für ihn. Der Haken kann Schmerzen verursachen, das Herausnehmen aus dem Wasser ist gefährlich, und der ganze Vorgang kostet Kraft.
Aber viele Angler nehmen das ernst. Sie setzen auf besonders schonende Methoden:
- Widerhakenlose Haken: Diese verletzen weniger und lassen sich leichter entfernen.
- Kurze Luftzeiten: Fische sollen nur wenige Sekunden über Wasser sein.
- Nasse Hände oder Kescher: Damit die Schleimhaut des Fisches nicht beschädigt wird.
- Sanftes Zurücksetzen: Am besten direkt ins Wasser, nicht werfen!
Catch & Release kann also richtig oder falsch gemacht werden. Entscheidend ist das „Wie“.
4. Vorteile von Catch & Release
Trotz der Kritik gibt es viele positive Seiten:
a) Nachhaltigkeit
Wer Fische zurücksetzt, sorgt dafür, dass Bestände nicht schrumpfen. Gerade bei seltenen Arten ist das wichtig.
b) Weniger Entnahme, mehr Erlebnis
Man kann viele Fische fangen, ohne sie mitzunehmen. Das schützt die Natur, ohne auf das Erlebnis zu verzichten.
c) Forschung und Monitoring
Bei Wettbewerben oder Studien werden Fische oft gemessen, markiert und zurückgesetzt. So lernen Forscher mehr über Verhalten, Wachstum und Gesundheit der Fische.
5. Risiken und Nachteile
Natürlich ist Catch & Release nicht perfekt. Es gibt einige Risiken:
- Verletzungen: Haken im Maul oder tiefer können schwere Schäden verursachen.
- Stress: Schon wenige Minuten an der Luft können tödlich sein.
- Fehlende Erfahrung: Unerfahrene Angler machen viele Fehler, z.B. unsauberes Abhaken oder falsches Handling.
- Hohe Wassertemperaturen: Im Sommer kann das Zurücksetzen besonders riskant sein, weil der Sauerstoffgehalt niedrig ist.
6. Wie gelingt gutes Catch & Release?
Wer Fische wirklich schonend freilassen will, sollte ein paar Dinge beachten:
a) Vorbereitung:
Man sollte alle Werkzeuge griffbereit haben: Zange, Kescher, Maßband, evtl. Kamera – damit alles schnell geht.
b) Fisch nicht unnötig stressen:
Schnell landen, nicht zu lange drillen. Und niemals den Fisch auf heißen Steinen oder im Sand ablegen.
c) Rückgabe ins Wasser mit Gefühl:
Am besten direkt ins Wasser zurückführen, dabei leicht halten, bis der Fisch wieder von selbst losschwimmt.
d) Keine Fotosessions:
Jeder unnötige Moment an der Luft kostet den Fisch Kraft – also lieber aufs Selfie verzichten, wenn man unsicher ist.
Und am Ende des Tages (und am Ende unseres Artikels) geht es um Verantwortung. Ja, Catch & Release ist nicht schwarz oder weiß. Es gibt gute Gründe dafür – und gute Argumente dagegen. Es hängt viel davon ab, wie es gemacht wird. Und wie bewusst ein Angler mit der Situation umgeht.