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Der richtige Quarantäne-Guide für neue Fische

Quarantäne Guide

Warum kann eine kleine Extra-Box deinen ganzen Besatz schützen? Dieser Artikel ist die Antwort auf diese Frage.

Wenn man neue Fische kauft, denkt man selten an Quarantäne. Die Tiere sehen im Laden munter aus, das Wasser ist klar, und man möchte sie am liebsten sofort ins große Aquarium setzen. Genau an diesem Punkt entstehen später die größten Probleme. Krankheiten im Aquarium sind selten plötzlich. Sie kommen schleichend, oft über neue Fische, die äußerlich gesund wirken. Eine kurze Quarantänephase kann dir diesen Stress ersparen. Sie kostet nicht lange Zeit und viel Geld, dass du nur bei 20 Bet Gewinn erzielen kannst.

Viele Krankheiten zeigen sich erst nach ein paar Tagen. Manche Fische verstecken Symptome, weil sie durch Transport, Händlerwechsel und neue Umgebung ohnehin schon unter Druck stehen. Genau in dieser Phase reagieren sie empfindlicher und können Erreger übertragen, die dein stabiles Hauptbecken ins Chaos stürzen würden. Eine Quarantäne verhindert nicht jede Krankheit, aber sie gibt dir Kontrolle.

Was du für die Quarantäne brauchst

Du brauchst keine großen Investitionen. Ein einfaches Setup ist ok.

Ein kleines Becken: 20–40 Liter reichen bei den meisten Arten. Es muss nicht hübsch aussehen. Es ist ein funktionaler Raum, kein Deko-Tank.
Ein Heizstab: Temperatur stabilisieren, mehr nicht. Fische mögen keine Temperaturschwankungen, vor allem wenn sie ohnehin gestresst sind.
Ein kleiner Filter oder Sprudelstein: Es geht nur darum, Sauerstoff ins Wasser zu bringen. Du musst keine Pflanzen, Wurzeln oder Steine einbauen. Die Quarantäne soll übersichtlich sein.
Ein Deckel: Viele Fische springen häufiger, wenn sie nervös sind.
Ein Eimer oder Schlauch für Wasserwechsel: Hygiene ist hier wichtiger als im normalen Aquarium. Die Wasserwechsel sollten regelmäßig und etwas großzügiger sein.

Mehr brauchst du nicht. Die Idee ist nicht, ein zweites Aquarium zu schaffen. Die Idee ist eine kontrollierte Zone.

Der Unterschied zwischen Quarantäne und „Stressvollpension“

Viele Aquarianer machen den Fehler, ihre Quarantäne zu kompliziert zu bauen. Zu viele Dekosachen, zu viel Strömung, oder ein Becken, das eher wie ein Notfallhotel aussieht. Quarantäne funktioniert am besten, wenn der Fisch Ruhe, Wärme und sauberes Wasser bekommt. Er sollte schwimmen können, aber er braucht keine ganze Einrichtung. Ein Versteck reicht, am besten aus einer halben Kokosnuss oder einer kleinen Röhre. Keine großen Pflanzen, keine verwinkelten Deko-Landschaften. Du willst den Fisch sehen, und der Fisch soll nicht überfordert werden.

Die ersten 24 Stunden: Nur beobachten, nicht eingreifen

Viele machen den Fehler, in den ersten Stunden sofort Medikamente einzusetzen. Das ist verständlich, aber nicht klug. Die ersten 24 Stunden dienen nur der Beobachtung.

Worauf du achtest:
Schwimmt der Fisch stabil oder taumelt er?
Atmet er schneller als andere seiner Art?
Bleiben die Flossen geschlossen?
Zieht er sich ständig zurück?
Gibt es weiße Punkte, Schleimfäden, Flecken?

Tag 2 bis 7: Die Phase, in der sich alles entscheidet

In dieser Woche zeigt sich, ob ein Fisch fit ist oder nicht.
Füttere wenig, aber regelmäßig: In der Quarantäne bedeutet Futter vor allem eins: Belastung für das Wasser. Gib kleine Portionen, die in wenigen Sekunden weg sind. Ein Fisch, der in den ersten zwei Tagen nicht frisst, ist nicht automatisch krank. Er braucht manchmal einfach Zeit.
Mach alle zwei Tage kleine Wasserwechsel: Sauberes Wasser ist das stärkste „Medikament“, das du geben kannst. Frisches Wasser stärkt das Immunsystem und verhindert, dass Stress in Krankheiten kippt.
Beobachte die Atmung: Schnappatmung ist immer ein Warnsignal. Sie zeigt dir früh, wenn Parasiten auf den Kiemen sitzen oder wenn der Fisch innerlich unter Druck steht.
Achte auf Kot: Ja, es klingt nicht glamourös. Aber der Kot eines Fisches verrät sehr viel. Weißer Schleimkot kann auf Parasiten hindeuten. Dunkler, normal geformter Kot ist ein gutes Zeichen.

Wann du in der Quarantäne Medikamente brauchst

Nicht jede Auffälligkeit ist eine Krankheit. Viele Anfänger behandeln zu früh. Medikamente wirken besser, wenn du sicher weißt, womit du es zu tun hast.

Typische Momente, in denen du aktiv werden solltest:
Weiße Punkte auf der Haut: Das deutet auf Ichthyophthirius hin (bekannt als „Weißpünktchen“). Das kann sich im Hauptbecken schnell verbreiten, deshalb früh handeln.
Fisch atmet ständig schwer: Kann ein Hinweis auf Kiemenparasiten sein.
Der Fisch frisst eine Woche lang nicht: Kann Stress sein, kann aber auch ein innerer Parasit sein.
Schleimige Haut oder wackelige Bewegungen: Zeigt oft bakterielle Probleme.

Wann ist die Quarantäne vorbei?

Viele glauben, dass eine Woche reicht. In der Realität ist ein Zeitraum von 2–4 Wochen sinnvoll, je nach Art und Stresslevel. Die Quarantäne ist beendet, wenn:
der Fisch normal frisst,
seine Atmung ruhig ist,
seine Farben klar bleiben,
kein Verhalten auffällt, das dir komisch vorkommt.

Eine Quarantäne ist wie ein kurzer Zwischenstopp vor dem “Zusammenleben” – für den Fisch, aber auch für dich.

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