Aussehen
Die Haibarbe (Balantiocheilos melanopterus) ist ein auffallender Süßwasserfisch aus Südostasien, der durch seine elegante Körperform und die kontrastreiche Färbung besticht. Erwachsene Tiere erreichen im natürlichen Lebensraum eine Länge von 30 bis 35 Zentimetern, im Aquarium meist 20 bis 25 Zentimeter. Der Körper ist stromlinienförmig, silbrig glänzend und leicht hochrückig. Auffällig sind die großen, schimmernden Schuppen und die tief gegabelte Schwanzflosse. Charakteristisch sind die schwarzen Säume an allen Flossen, besonders deutlich an der Rücken- und Schwanzflosse, was der Art ihren deutschen Namen „Haibarbe“ eingebracht hat. Jungtiere wirken zierlicher und wachsen bei guten Bedingungen rasch heran.Verbreitungsgebiet
Die Haibarbe stammt aus dem tropischen Südostasien. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst Flusssysteme in Thailand, Sumatra, Borneo und der malaiischen Halbinsel. Durch Lebensraumzerstörung und Überfischung sind die Wildpopulationen stark zurückgegangen. In manchen Regionen gilt die Art als nahezu ausgestorben. Die meisten im Handel befindlichen Tiere stammen heute aus Nachzuchten in Asien.Lebensraum
In der Natur lebt die Haibarbe in klaren, sauerstoffreichen Flüssen und Bächen mit sandigem oder kiesigem Untergrund. Sie bevorzugt gut durchströmte Bereiche, häufig in Schwärmen in der mittleren Wasserschicht. Während der Regenzeit wandert sie in überflutete Waldgebiete, wo sie reichlich Nahrung findet. Stabile Wasserqualität und hohe Sauerstoffgehalte sind für ihr Überleben entscheidend.Verhalten
Haibarbenschwärme sind sehr aktive und soziale Fische. Sie leben in Gruppen von zehn oder mehr Individuen und zeigen ein ausgeprägtes Schwarmverhalten. Einzelhaltung führt zu Stress und schreckhaftem Verhalten. Die Tiere sind schnelle, ausdauernde Schwimmer und benötigen viel Platz. Bei plötzlichen Bewegungen reagieren sie schreckhaft und können sich durch panisches Schwimmen verletzen. Im Aquarium gelten sie als friedlich gegenüber anderen Fischarten, benötigen aber geräumige Becken mit freiem Schwimmraum.Ernährung
Die Haibarbe ist ein Allesfresser mit Vorliebe für tierische Kost. In der Natur frisst sie Insekten, Krebstiere, Würmer und pflanzliche Bestandteile. Im Aquarium nimmt sie Trocken-, Frost- und Lebendfutter bereitwillig an. Eine abwechslungsreiche Ernährung sorgt für gutes Wachstum und intensive Färbung. Jungtiere fressen zunächst feines Lebendfutter und wechseln mit zunehmender Größe zu größeren Futtersorten.Fortpflanzung
In freier Wildbahn wandert die Haibarbe zur Fortpflanzung in spezielle Laichgebiete, meist während der Regenzeit. Über die genaue Fortpflanzungsbiologie ist wenig bekannt, da sie im Aquarium nur äußerst selten zur Vermehrung gebracht werden kann. Die Eier werden vermutlich freischwebend ins Wasser abgegeben und nicht bewacht. In Zuchtanlagen gelingt die Vermehrung unter hormoneller Stimulation. Die Larven entwickeln sich schnell und sind bereits nach wenigen Tagen freischwimmend.Gefährdung
Die Wildbestände der Haibarbe sind laut IUCN als „endangered“ (stark gefährdet) eingestuft. Hauptgründe sind Gewässerverschmutzung, Flussbegradigungen und der Verlust saisonaler Überflutungsgebiete. Hinzu kommt die jahrzehntelange Entnahme für den internationalen Zierfischhandel. Schutzmaßnahmen konzentrieren sich auf Nachzuchtprogramme und die Erhaltung natürlicher Flusssysteme. Im Aquarium ist die Art weit verbreitet, was ihren Fortbestand zumindest außerhalb der Natur sichert.Natürliche Feinde
In ihrer Heimat wird die Haibarbe von größeren Raubfischen, Vögeln und Reptilien erbeutet. Jungfische sind besonders gefährdet und fallen häufig Fressfeinden wie Schlangenkopffischen oder Wasservögeln zum Opfer. In Aquarien gibt es kaum natürliche Feinde, allerdings kann Stress durch andere aktive Arten oder zu kleine Becken ihre Gesundheit beeinträchtigen.
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